Was ist eigentlich JUDO? 

Judo ist ein Kampfsport der Ende des 19.Jahrhunderts von Jigorō Kanō (1860–1938) entwickelt wurde. Kanō entwickelte das Judo aus den zu seiner Zeit bekannten Kampf- und Verteidigungssportarten heraus. Er wählte aus den verschiedenen Kampfstilen die Techniken heraus, die seiner Philosophie des maximalen Ergebnisses bei minimalem Kraftaufwand entsprachen und fasste sie unter dem neuen Begriff Judo zusammen, Der Name der Sportart setzt sich aus den japanischen Zeichen Yawara (Ju), welches sowohl 'sanft' als auch 'Nachgeben' bedeutet, und dem Zeichen Do, das mit 'Weg' aber auch mit 'Grundsatz' übersetzt werden kann, zusammen. Somit kann das Wort Judo mit 'Sanfter Weg' aber auch mit 'Grundsatz des Nachgebens' übersetzt werden. 

Japanische Kalligrafie: Das Zeichen für Judo 


Judo setzt sich im wesentlichen aus 2 Grundprinzipien zusammen: 

1. Der bestmögliche Einsatz von Körper und Geist (sei-ryokuzen-yō)

2. Das gegenseitige Helfen und Verstehen zum beiderseitigen Fortschritt und Wohlergehen (ji-ta kyō-ei) 

 

Diese 2 Grundsätze verhindern, dass der Kampf auf der Matte in einen simplen Kräftevergleich, bei dem der Gegner mehr oder weniger verletzt auf der Strecke bleibt, ausartet. Jede Technik, jede Bewegung hat dem Prinzip der größtmöglichen Wirkung, „sei-ryoku zen-yō", zu gehorchen. Es bedeutet, die Kräfte des Gegners geschickt gegen ihn einzusetzen anstatt ihnen bloße Gewalt entgegenzusetzen. Dieser wird dann, überrascht, keinen Widerstand zu erfahren, sein Gleichgewicht verlieren, nun fällt die Verteidigung wesentlich leichter. 

Das zweite Prinzip vom gegenseitigen Helfen und Verstehen, „ji-ta kyō-ei“, macht Judo erst zu mehr als bloßem Zweikampf. Vielmehr wird es zum Werkzeug der Erziehung. Jede Übung wird mit einem und nicht gegen einen Partner durchgeführt. Wissen, Fehler, Erkenntnisse werden der Gruppe mitgeteilt und helfen so allen. 

Deshalb wird Judo nicht nur als ein Weg zur Leibesertüchtigung gesehen sondern auch als eine Philosophie zur Persönlichkeitsentwicklung. Basierend auf diese Philosophie hat der 'Deutsche Judo Bund' im Jahr 2002 eine Liste mit Werten heraus gebracht die durch Judo besonders gut vermittelt werden. 

Das Judo eine lebendige Sportart ist erkennt man daran das es immer wieder neue Techniken gibt bzw. Technikabwandlungen entwickelt werden. So wurden bereits in den Anfängen des 20. Jahrhunderts die Waffen-, Schlag- und Tritttechniken, um das Unfallrisiko zu minimieren, aus dem Wettkampfbereich heraus genommen. Diese ursprünglichen Techniken sind aber weiterhin Bestandteil des Judosports. Sie werden weiterhin, ab den höheren Graduierungen, gelehrt. 

 

Die Judotechniken lassen sich in 4 Hauptgruppen unterteilen: 

Falltechniken (Ukemi-waza)

Wurftechniken (Nage-Waza) 

Bodentechniken (Katame-/ Ne-waza) 

Tritt-, Schlagtechniken (Atemi-waza) (Anwendung nur im Bereich Kata & Selbstverteidigung)